Wie die Nutzerforschung hilft, das wahre Problem zu ermitteln

Der Mensch ist ein seltsames Geschöpf. Wir funktionieren am besten auf der Grundlage klarer Routinen; man steht auf, zieht sich an, frühstückt (meistens dasselbe), geht zur Arbeit und so geht der Tag weiter. Muster sind für uns alle extrem wichtig. Und zwar nicht nur bei dem, was wir tun, sondern ebenso bei unserem Denken. Wenn man jemandem ein Problem vorlegt, springt er sofort in seinen Lösungsmodus. Für alltägliche Probleme in Haus und Garten ist das in Ordnung, aber wenn es um ein neues, innovatives Millionen-Dollar-Projekt geht, könnte es hilfreich sein, tiefer zu denken. Die Folgen, wenn man die falsche Lösung für das falsche Problem entwickelt, sind enorm. Die wichtigste Frage ist also: Was ist Ihr Problem? Und ist es das echte Problem?

Ausbrechen aus dem normalen Denken

Design Thinking ist eine Methode, mit der man aus dem üblichen linearen Problemlösungsrahmen ausbricht. Man kann es als “Out-of-the-Box”-Denken bezeichnen. Aber eine bessere Beschreibung ist, dass man sich selbst und andere herausfordert, nach den Ecken und Winkeln des Problems zu suchen. Mit anderen Worten: Warum ist es ein Problem? Und wie gehen die Menschen jetzt damit um? Ist die Lösung, die Sie sich vorstellen, wirklich das, was diese Menschen brauchen, wenn sie ein tieferes Verständnis für Ihre Lösung haben?

Testen Sie Ihre Annahmen

Die große Frage ist natürlich, wie Sie das herausfinden können. Ein Designer macht eine Annahme, testet sie, und verwendet das Ergebnis als Input für neue Annahmen. Man findet nur heraus, dass man nach einer anderen Lösung suchen muss, nachdem man das Offensichtliche zuerst ausprobiert hat. Dann erfährt man, dass dies nicht möglich ist, und nutzt dieses Wissen, um nach einer Lösung zu suchen, die doch funktioniert.

Nutzerforschung

Designer nennen dies Nutzerforschung. Dabei versucht ein Designer, sich so weit wie möglich in die Welt des Nutzers hineinzuversetzen und die Situation des Problems, einschließlich des Kontexts, so weit wie möglich zu imitieren. Der Fokus liegt rein auf dem Problem, nicht auf einer bereits erdachten Lösung. Dies vermeidet den Tunnelblick und führt oft zu kreativen Ergebnissen. Die Nutzerforschung kann in manchen Fällen langwierig und tiefgreifend sein. Aber wenn das (finanzielle) Interesse groß ist, ist es eine Investition, die sich immer auszahlt.

Nutzerforschung für IT-Projekte

Gerade in Kombination mit IT kann die Nutzerforschung sehr interessante Erkenntnisse liefern. IT ist immer ein Mittel, um ein Problem zu lösen. Als IT-Dienstleister sehen wir regelmäßig Anfragen für IT-Lösungen, bei denen sich im Nachhinein herausstellt, dass die Lösung in der Praxis gar nicht funktioniert. Zum Beispiel ein System für die Zeiterfassung zu bauen und dann festzustellen, dass es einer halben Million Benutzer nichts ausmacht, ihre Stunden drei Wochen im Voraus zu planen. Die Tatsache, dass so etwas überhaupt möglich ist, ist ein Zeichen dafür, dass keine Nutzerforschung stattgefunden hat. Sonst wäre die Anwendung so gebaut worden, dass dies nicht möglich gewesen wäre.

Niedrigere Kosten und ein besseres Produkt

Indem Sie die Bedürfnisse und das Verhalten der Nutzer so früh wie möglich mit User Research abbilden, vermeiden Sie zeitaufwändige und damit teure Anpassungen auf halber Strecke oder nach der Einführung. Außerdem ist es immer besser, ein Produkt zu liefern, das direkt auf den Markt zugeschnitten ist. Die Nutzerforschung ist dafür ein unverzichtbarer Ausgangspunkt.

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Lando Schebsdat

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